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AutorenbildBastian Weickert

Walk and Talk - Meetings im Gehen abhalten.


Immer im gleichen Meetingraum zu sitzen, kann ermüdend sein. Vor allem, wenn der Meetingraum nicht besonders ansehnlich ist. Sorgt doch mal für Abwechslung und bringt mit einem Tapetenwechsel frischen Wind in eure Meetings und eure Meetingkultur.


Ein Format, was wir euch dringend empfehlen wollen ist das "Walk and Talk" - Meeting.


Zurückgeführt wird die Methode "Walk and Talk" übrigens auf die amerikanische Psychologin Kate Hays. In ihrem 1999 erschienen Buch Working it Out: Using Exercise in Psychotherapy thematisiert Hays die Methode Walk and Talk. Aber im Grunde genommen gibt es das Format schon seit ewigen Zeiten, wenn vielleicht auch nicht unter der Bezeichnung "Walk and Talk".


Haltet euer nächstes Meeting im Freien ab


Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen in Bewegung besser denken können. Macht euch diese Tatsache zunutze. Der Ortswechsel bewirkt mehr Beweglichkeit im Kopf. Ideen entstehen schneller und in höherer Qualität. Manche Firmen stellen sogar Karten bereit, auf denen unterschiedlich lange Routen zwischen 15 und 45 Minuten zu finden sind. Ähnlich der Karten für Jogging-Strecken, die in Hotels an die lauffreudige Kundschaft ausgehändigt werden.


Warum sollte der "Walk and Talk" Einzug in die Meetingkultur der Unternehmen halten?


  1. Frischer Wind für Meetings: "Normale" Meetings in stickigen Meetingräumen können oft monoton und langweilig sein. Das "Walk and Talk"- Format bringt frische Luft und eine veränderte Umgebung ins Spiel, die die Kolleg*innen inspiriert und motiviert.

  2. Kreativitätsförderung: Die Verbindung zur Außenwelt und zur Natur und die Bewegung während des Meetings steigern die kreative Denkfähigkeit. Neue Ideen fließen häufiger, wenn der Geist frei und offen ist.

  3. Angenehme Atmosphäre: "Walk and Talk"- Formate sind weniger förmlich und erlauben den Teilnehmenden, sich auf einer persönlicheren Ebene auszutauschen. Das fördert die Teamdynamik und stärkt das Vertrauen untereinander.

  4. Zeitersparnis: Oftmals werden Meetings zur Hälfte mit Small Talk und informellen Diskussionen gefüllt. Beim "Walk and Talk" könnt ihr diese informellen Gespräche mit der Bewegung verbinden und dadurch die Zeit effizienter nutzen.

  5. Teamstimmung und Motivation: Meetings im Gehen schaffen ein positives Arbeitsumfeld, das die Teamstimmung und Motivation steigert. Ein gesundes und glückliches Team arbeitet besser zusammen und erzielt bessere Ergebnisse.


Geistige Gesundheit durch Meetings im Gehen


Neben den genannten Vorteilen von "Meetings im Gehen" gibt es darüber hinaus noch erwiesene, gesundheitliche Aspekte, die wir euch nicht vorenthalten wollen.


  1. Bewegung und körperliche Gesundheit: In der heutigen "sitzenden" Arbeitskultur bewegen sich die Menschen viel zu wenig. Beschleunigt durch den Trend zum Home-Office reduziert sich die Bewegung noch mehr, da der Weg zum Arbeitsplatz an der Stelle entfällt. Meetings im Gehen ermöglichen euren Kolleg*innen, während der Arbeitszeit mehr Schwung und Bewegung in ihren Tag einzubringen. Dies trägt zur Verbesserung der allgemeinen körperlichen Gesundheit bei.

  2. Stärkung des Immunsystems: Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und reduziert die Anfälligkeit für Krankheiten. Gesunde Mitarbeiter*innen bedeuten eine geringere Ausfallzeit und eine höhere Produktivität im Unternehmen.

  3. Verbesserte geistige Gesundheit: Die Kombination aus Natur und Bewegung hat nachweislich positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit. Es kann Stress, Angst und Depressionen reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

  4. Erhöhte Konzentration und Aufmerksamkeit: Bewegung und frische Luft verbessern die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns, was zu einer gesteigerten Konzentration und geistigen Leistungsfähigkeit führt. Dies ist natürlich besonders vorteilhaft für produktive und effektive Meetings.

  5. Stressreduktion: Die Natur hat eine entspannende Wirkung auf den Geist. Meetings im Gehen können helfen, Stress abzubauen und sind förderlich für eine positive Stimmung im Team. Ganz nebenbei werden bei belebenden Spaziergängen an der frischen Luft nämlich Endorphine freigesetzt, die Glücksgefühle auslösen, während Stresshormone abgebaut werden.


Fazit: Das Meeting-Format "Walk and Talk" ist eine wertvolle Möglichkeit, um neuen Schwung und frische Luft in eure Meetingkultur zu bringen. Sie fördert die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter*innen. Unternehmen, die dieses Format in ihre Meetingkultur integrieren, erleben eine gesteigerte Kreativität, eine stärkere Teamdynamik und motiviertere Kolleg*innen.


Tipps aus der Praxis:


Generell ist die Methode "Walk and Talk" nur für eine sehr begrenzte Anzahl von Teilnehmer*innen geeignet. In der Regel sollten nicht mehr als maximal fünf Personen am Walk and Talk teilnehmen. Bei zu vielen Teilnehmern wächst die Gefahr der Gruppenbildung und es findet kein gemeinsamer Austausch mehr statt.


Nutzt doch einfach das nächste Feedback-Gespräch mit eurem*r Vorgesetzten und geht dafür ein paar Runden zusammen um den Block. Ihr werdet sehen: Das Gespräch findet gefühlt auf Augenhöhe statt und nimmt dem Ganzen den eher formellen, gezwungenen Charakter.

Zudem sollte der gemeinsame Spaziergang an einem Ort stattfinden, an dem die Kolleg*innen nicht ständig durch äußere Reize wie lautem Verkehr oder einer viel bevölkerten Fußgängerzone abgelenkt werden. Optimal ist ein z.B. ein ruhigeres Wohnviertel, ein wenig besuchter Park oder ein Spaziergang am Wasser.


Das Wetter sollte ebenfalls mitspielen. Extreme Hitze ist genauso suboptimal wie klirrende Kälte oder Dauerregen.

Damit euch die wichtigsten Ideen nicht verloren gehen, ist z.B. eine Memo-App auf dem Smartphone sehr nützlich. Alternativ nehmt einfach Zettel und Stift mit auf euren Spaziergang, um sich die wichtigsten Stichpunkte notieren zu können. Wichtige Regel bevor ihr startet: Außer zum Diktieren sind alle Smartphones während des Walk and Talk auf stumm gestellt. Oder im besten Fall sogar zuhause im Büro gelassen.

Plant für den "Walk and Talk" auch ausreichend Zeit ein, im besten Falle bis zu 60 Minuten. Es soll ja auch ein entspannter Spaziergang werden und kein Halbmarathon.



PS: Kleiner Funfact am Ende...

Wusstet ihr, dass z.B. Aristoteles bereits im antiken Griechenland das Format nutzte, um seine Denkschule im Gehen abzuhalten?

Auch Herman Hesse soll die gesteigerte Konzentrationsfähigkeit dazu genutzt haben, viele seiner Bücher maßgeblich während Bergwanderungen zu verfassen.


Und nun raus mit euch an die frische Luft und lasst euren kreativen Geistesblitzen freien Lauf.





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