Entwickelt im Lösungs-Meeting GEMEINSAM Ideen und Lösungen.
Ihr werdet Augen machen, wie viele Ideen ihr gemeinsam in kürzester Zeit entwickelt.
Wir haben zwei einfache Methoden herausgesucht, mit denen ihr die Gruppen-Intelligenz anzapfen könnt. Beide funktionieren auch einzeln. Noch besser funktionieren sie allerdings, wenn ihr sie nach einander durchführt. Und das Allerbeste: Ihr müsst keine Kreativ-Genies sein, um den Ideen-Sprint erfolgreich zu meistern.
Ohne klare Aufgabenstellung gibt es keine guten Ideen
In unserem Meeting-Typ "Problem-Meeting" beschreiben wir euch, wie wichtig es ist, komplexe Fragestellungen in Einzelteile zu zerlegen und das wichtigste Problem herauszufiltern. Die beiden Ideenfindungs-Methoden solltet ihr erst dann einsetzen, wenn klar ist, an welchem Teilproblem ihr arbeiten wollt. Ist das geklärt, könnt ihr mit Brainwriting loslegen. Und so funktioniert's:
1. Brainwriting: Erstmal sammelt jede*r für sich
+ Stellt euch einen Timer (z.B. im Smartphone) auf 3 Minuten.
+ Beim Brainwriting schreibt jede*r von euch so viele Ideen wie möglich auf. Jede*r für sich alleine, ohne sich untereinander auszutauschen.
+ Je konkreter die Idee ist desto besser.
+ Jede Idee bekommt ihren eigenen Klebezettel.
+ Jede*r Teilnehmer*in hängt ihre/seine Ideen an die Wand und erklärt in einem Satz, was hinter den Begriffen steckt.
Eine wichtige Regel gilt beim Brainwriting:
Alles aufschreiben! So viele Ideen wie möglich. Auch solche, die euch erst einmal zu verrückt oder nicht umsetzbar erscheinen. Alles. Ja, alles! Ausgesiebt wird später.
Das Teilproblem aus unserem Meeting-Typ "Problem-Meeting" lautet "Wir sprechen kaum mit anderen Abteilungen."
So könnten erste Lösungsansätze aus dem Brainwriting aussehen:
2. Kopfstand-Methode: Wie schaut das Gegenteil aus?
Hier kommen alle auf ihre Kosten, die sich selbst für nicht kreativ halten.
Jede*r Teilnehmer*in schnappt sich Stift und ein Blatt Papier und fertigt innerhalb von 4 Minuten eine Liste mit Ideen an. Allerdings stellt ihr die Fragestellung diesmal auf den Kopf und fragt nach dem genauen Gegenteil:
„Was müssten wir tun, damit die Kommunikation zu anderen Abteilungen vollkommen zum Erliegen kommt?“.
Auch bei dieser Übung sollt ihr wieder konkrete Vorschläge entwickeln.
Hier ein paar Beispiele:
Ihr dürft ruhig auch ein bisschen übertreiben. Schadet nicht. Lasst die kreative Sau raus.
Fertig mit der Liste? Ok, weiter geht's.
Im nächsten Schritt schreibt ihr immer das genaue Gegenteil der gesammelten Punkte auf Klebezettel. Pro Idee wieder jeweils ein Klebezettel. Ihr wechselt also vom Blatt Papier auf die Klebezettel.
Hierfür habt ihr 8 Minuten Zeit.
Wenn ihr genügend Ideen generiert habt, stellt ihr der Gruppe nacheinander eure Zettel vor.
Für Zettel, die thematisch zusammenpassen, könnt ihr Kategorien bilden und die Ideen entsprechend zuordnen.
Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt alle Ideen aus Gruppe gesammelt und kategorisiert.
Wie ihr die besten Ideen auswählt, erfahrt ihr in unserem Meeting-Typ "Entscheidungs-Meeting". Auch ein Gamechanger für eure Meetingkultur.
Tipps aus der Praxis:
Beim ersten Brainwriting fühlt sich vielleicht die/der ein oder andere Kolleg*in überfordert: "Ich bin überhaupt nicht kreativ". Klärt sie auf, dass es völlig ok ist, beim Brainwriting nur eine oder zwei Ideen zu generieren. Und dass sie bei der zweiten Methode, dem Kopfstand, erstaunt sein werden, auf wie viele Ideen sie kommen werden. Viele haben ad hoc vielleicht keine Lösungen parat. Wie man Dinge aber schlechter gestalten kann, weiß jeder. Gerade skeptische Zeitgenoss*innen werden hier aufblühen.
Noch einen obendrauf setzen
Viele Menschen werden dann kreativ, wenn sie Ideen von anderen sehen oder hören.
Nutzt diesen Effekt unbedingt aus: Wenn euch während der Ideen-Präsentationen eurer Kolleg*innen neue Ideen einfallen, haltet sie bitte sofort auf Klebezetteln fest und klebt diese ebenfalls an die Wand.
Aus unserer Sicht ist die Methode "Building on the ideas of others" die unterschätzteste Kreativmethode überhaupt.
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